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Musterschüler*in werden

Was ist eigentlich ein*e Musterschüler*in? Und warum sollte man das werden wollen? Braucht man dafür irgendwelche besonderen Lerntechniken oder steckt noch etwas Anderes dahinter? In dieser Rubrik wollen wir Euch Tipps geben und unsere persönlichen Erfahrungen darin teilen, wie man nicht nur im Allgemeinen, sondern auch in bestimmten "Problemfächern" wie zum Beispiel Mathematik oder Physik besser wird. 

AutorenbildAhmad Abu-Hossin

Was mir in Physik und Chemie sehr geholfen hat…



Und der Gong ertönt...

Die Unterrichtsstunde neigt sich langsam dem Ende zu, der Schulgong ertönt und die Schüler:innen rennen panisch in die Pause aus dem Physiksaal, um möglichst schnell an das eingepackte Pausenbrot zu kommen.

Und das Einzige, was Du als Schüler:in aus dem Unterricht mitnimmst, ist ein Hefteintrag gefüllt mit Formeln und Fließtext, manchmal auch Stichpunkte ohne jeglichen Zusammenhang. Erkennst Du das wieder?


1. Warum eine Visualisierung wichtig ist...

In diesem Beitrag möchte ich Dir erklären, wie wichtig es ist, Zusammenhänge bzw. Sachverhalte im Fach Physik visuell (bildlich) darzustellen.

Denn dieser Aspekt wird häufig vernachlässigt und unterschätzt. Vielleicht bist Du ja der Lerntyp, der die Formeln auf eine Liste zusammenschreibt und dann kein Problem hat, sie auswendig zu lernen und anschließend anzuwenden.

Wenn das auf Dich zutrifft, dann kannst Du jetzt das Lesen des Artikels überspringen. Solltest Du Dich allerdings schwer dabei tun, Dir Formeln zu merken oder Zusammenhänge darzustellen, könnte Dir folgender Tipp möglicherweise behilflich sein:


2. Wie skizziere ich den Lernstoff? Sei kreativ!

Versuche im Unterricht, während Dein:e Lehrer:in einen Sachverhalt genauer erklärt (z. B. bei einem Versuch), bereits Skizzen vom neuen Lerninhalt anzufertigen.

Sei dabei kreativ: Du kannst beispielsweise einen bestimmten Versuchsaufbau aufzeichnen, selbst wenn der Lehrer es nicht an die Tafel skizziert bzw. auch wenn die Lehrkraft die Zeichnung etwas anders aufzeichnet. Beachte dabei, was viele Schüler:innen häufig vernachlässigen:

Du musst nicht exakt das zu Blatt bringen, was Dein:e Lehrer:in auch an der Tafel darstellt.


Entwirf Deinen eigenen Hefteintrag so, wie Du ihn am besten verstehst und nicht so, wie Dein:e Lehrer:in es gerne hätte. Denn schließlich hat jeder Mensch seine eigenen Methoden und Gedankengänge und Du bist nicht verpflichtet, die Gedankenabläufe Deiner Lehrkraft nachzuvollziehen, sondern sie für Dich optimal zu nutzen.

Dazu gehören eben auch Skizzen oder einfache Anmerkungen, die das spätere Lernen erleichtern sollen. Denke daran:

In Physik werden die Formeln nicht einfach aus dem Himmel hergezaubert, sondern sie werden anhand von Experimenten hergeleitet.


3. Stell es dir bildlich vor!

Und wenn Du den Versuch bzw. die Versuchsergebnisse bildlich schon vor Augen hast, dann wird es Dir später leichter fallen, diesen in einem Gesamtkontext einzubauen und (besonders in höheren Jahrgangsstufen, in denen Du immer mehr Formeln und Versuchen begegnest) die einzelnen Formeln zu unterscheiden, weil Du im Idealfall weißt, welche Größen jetzt relevant sind.


Du verbesserst damit nicht nur Dein Verständnis für die anstehenden Übungs- und Klausuraufgaben, sondern Du sparst Dir eine Menge Zeit, die Du vorher für die langen und gefühlsmäßig nicht aufhörenden Listen gebraucht hättest und kannst sie an anderen Stellen besser gebrauchen.




4. Es geht erstmal nicht um jedes Detail, sondern um das Verständnis!

Am Ende solltest Du aber dennoch berücksichtigen, dass schließlich nicht jedes Detail in der Physik mit Zeichnungen oder Vereinfachungen darstellbar ist.

Es gibt auch Annahmen, an denen kein Weg vorbeiführt und welche Du einfach blank auswendig lernen bzw. einfach hinnehmen musst, ohne es zu hinterfragen, so schwer es erklingen mag.

Dass die Gesamtenergie in einem abgeschlossenen System immer erhalten bleibt und die Summe aller Energien gleich null ist (Energieerhaltungssatz), kannst Du beispielsweise sehr schwer darstellen. (Zumindest hatte ich zur Schulzeit diesen Eindruck.)


4. Hier ein Beispiel mit der Spannung "U"

Geht es nun um die Beziehung R= U/ I, so kannst Du Dir vorstellen, dass der Ohm’sche Widerstand angibt, wie sich eine Spannung (Stromquelle) auf gewisse „Ladungspartikel“ verteilt.

Das ist wie, wenn Du eine bestimmte Menge an Äpfeln an eine bestimmte Anzahl an Kindern verteilst. Je mehr Äpfel Du hast (Angebot), desto mehr Widerstand musst Du gegenüber den hungrigen Kindern leisten.

Hast Du jedoch gar keine Äpfel, so kannst Du auch nichts verteilen. Dieses Beispiel ist möglicherweise sehr weit hergeholt und beinhaltet auch Widersprüchlichkeiten, aber es soll Dir veranschaulichen, wie wichtig es ist, Formeln so einfach wie möglich zu halten und ein Bild, eine Skizze oder einfach ein Gleichnis für die Beziehung aufzustellen.



 

AHMAD ABU-HUSSIN

Hey! Ich bin Ahmad und 18 Jahre alt. Ich studiere zurzeit in Erlangen Zahnmedizin und mache bei Aelius beim Ideellen Förderprogramm und beim Bereich Human Resources mit. Wenn Du Fragen, Anmerkungen oder auch Wünsche zu Mathematik oder Physik hast, dann melde Dich einfach per Mail an ahmad.abu-hossin@aelius-foerderwerk.de. Bleib am Ball! ;)

 

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